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Richtfunkstandort Rathaus Erlangen

Diesen Montag, 26.11.2020, begann der Aufbau des bisher größten, sowie höchsten Richtfunkstandorts in Erlangen, auf unserem Rathausdach.

Über die Historie haben wir bereits in unserem vorherigen Blogeintrag berichtet:

Gleich zu Beginn inspizierte der Erlanger Oberbürgermeister Herr Janik unsere Baustelle während Herr Götz vom eGovernment der Stadt Erlangen feierlich die Hardware an uns übergab.

v.l.n.r. OB Janik, FF-ER Beck, eGov Götz
Copyright: Stadt Erlangen Pressestelle rh

Auch hatten wir Besuch von einem Team des Franken-Fernsehens, welches einen kurzen aber netten Beitrag zu unserer Aktion erstellte, den wir hier mit euch teilen dürfen.
Außerdem ist er in ihrer Mediathek zu finden.

Mit freundlicher Genehmigung von Franken-Fernsehen

Doch nun zu der Aktion selbst, was wurde dort eigentlich gemacht?

Das Rathaus Erlangen zählt mit seinem 60m hohen Dach zu den höchsten Gebäuden in der Stadt, was es für uns so interessant macht.

Auf dem Dach haben wir drei Standorte zugeteilt bekommen, an denen wir unsere Antennen befestigen können.
Die Stadt hat uns für diesen Zweck Masten installiert, sowie Strom- und Glasfaserkabel von dort in den Technikraum gelegt.

Drei Dinge waren für uns von zentraler Bedeutung bei diesem Projekt:
1) Die Anbindung unserer bestehenden Richtfunkstandorte innerhalb der Innenstadt
2) Die Möglichkeit neue Standorte im gesamten Stadtgebiet sowie im Umland anzubinden
3) Die Metropolregion Nürnberg, Fürth und Erlangen zu verbinden

Beginnen wir mit dem letzten Punk.
An unserem Süd-Mast hängen nun zwei imposante 1m-Antennen, bestückt mit Ubiquiti AirFiber5xHD.
Über eine Entfernung von knapp 19km haben wir nun eine direkte Verbindung zur Nürnberger St. Markus Kirche, sowie zum Dach des Nürnberger FabLabs.

Unser West-Mast stellt derzeit die Verbindung zur Neustädter Kirche bereit, unserem ersten Richtfunkstandort in der Innenstadt.
Dort verbaut sind eine Mikrotik LHG60 sowie Ubiquiti PBE-5AC-400.
Ebenfalls kommt von dort über eine 2km lange, an der Kirche endenden 60GHz Verbindung unser Internet aus dem Erlanger Südosten.

Im Osten des Daches haben wir ebenfalls eine LHG60 verbaut sowie einen wAP60x3, der eine 180° Abdeckung Richtung Norden für die Innenstadt bereit stellt.

Wie bereits weiter oben erwähnt, hat uns die Stadt Erlangen den Standort überlassen, die Masten installiert, sowie Leitung verlegen lassen.
Ebenfalls wurde die Hardware überwiegend von Seiten der Stadt bezahlt.
Der TV Beitrag erwähnte die Summe von 10.000€, welche wohl die gesamten Kosten für alle Investitionen der Stadt beinhalten. Wir selbst haben bis dato nie nachgefragt 😉
Wir Freifunker haben im Gegenzug die Planung des Standorts übernommen, Auswahl der Hardware sowie deren Installation sowie Konfiguration.

Grundlage dieser erfolgreichen Kooperation, welche durchaus als Leuchtturm-Projekt zwischen einer Stadt und einer Ehrenamtsgemeinschaft gesehen werden kann, ist ein Stadtratsbeschluss aus dem Jahre 2015.
In diesem wurde der Wunsch der Stadt Erlangen zum Ausdruck gebracht, freies WLAN innerhalb der Innenstadt anzubieten und dies über Freifunk zu realisieren.

Als 2018 die „nächste Generation“ Erlanger Freifunker die aktuelle Ausbauwelle mit der Stadt initiierte, wurde dieser Beschluss noch einmal erneuert und seitdem wächst unser Richtfunknetz sowie die Anzahl öffentlicher Plätze an denen es Freifunkhotspots gibt.
In unseren Augen eine echte Win-Win-Situation.

Aber nun einmal konkret, was hat das ganze Projekt an Nutzen?
Zuerst einmal ein Screenshot unserer Weathermap der Richtfunkstrecken im zusammenhängenden NBG-Fü-ER Netz.
Das ganze läuft dabei noch nicht am Maximum:

etwas Aktivität im Richtfunknetz
Speedtest von Nürnberg nach Erlangen

Effektiv bekommen wir nun knapp 130 MBit/s von Nürnberg nach Erlangen, wobei die Optimierungen hier noch nicht abgeschlossen sind… it’s done when it’s done.
Aber innerhalb von Erlangen erreichen wir schon heute >800 MBit/s über 3 Hops auf ~3,5km.

Da wir einen Gigabit-Internet-Uplink im Netz haben, können wir unsere Standorte innerhalb der Stadt nun mit schnellerem Internet versorgen, als die meisten Menschen zu Hause haben… sofern das WLAN in den Straßen denn mitspielen würde.
Dieses ist stand-heute definitiv noch der Flaschenhals in der Kette.

Ebenfalls sind wir für die nächsten Jahre gut aufgestellt und können mit diesem Aufbau noch gut wachsen ohne an Kapazitätsgrenzen in unserem Backbone (dem Kernnetz) zu stoßen.

Ein anderer positiver Aspekt ist das gegenseitige Teilen der Internetanschlüsse über die Stadtgrenzen hinweg.
Im unwahrscheinlichen Falle eines Totalausfalls des Internets in Erlangen, könnten wir weiterhin über Nürnberg ins Netz, wie auch umgekehrt.

Aber auch die dezentrale Kommunikation wird somit gestärkt.
Es ist schon heute möglich, Daten innerhalb unseres Richtfunknetzes auf 50km Luftlinie zu übermitteln, ohne dass diese je das Internet passieren müssen.
Beispiele dafür wären Email, Telefonie, Videochats sowie Ziegen-Cams, aber auch weitere, sowie eigene Dienste können problemlos hinzugefügt werden.

In unserem Freifunk-Franken Monitoring wird es nun zwar langsam unübersichtlich, dafür findet ihr weitere Infos zum Rathaus, der Neustädter Kirche, sowie den angeschlossenen Standorten in Nürnberg, St. Markus sowie FabLab.

monitoring.freifunk-franken.de am 24.11.2020

Und nun mit einer der wichtigsten Punkte.
Wir bauen unser Netz nicht für uns privat, auch nicht für die Stadt.
Freifunk ist ein offenes Netz für jedermann, auch DU kannst dich mit anschließen!
Allerdings sind unsere Richtfunkstrecken im Gegensatz zu unserem WLAN auf der Straße nicht unverschlüsselt.
Melde dich bei Interesse aber gerne unter fragen@freifunk-franken.de und wir finden eine Möglichkeit.
Wir freuen uns immer über neue Mitstreiter für ein offenes Netz!

Und nun zum Abschluss noch ein paar schöne Bilder über den Erlanger Dächern

Blick nach Nürnberg
180° Pano nach Norden

Rückbau des alten Netzes ab Dezember 2018

Rückbau des alten Netzes ab Dezember 2018

Hi,

Datum: 23.11.2018 
Autor: SebaBe 
Veröffentlicht: [1]

unser neues Netz läuft nun bereits ein viertel Jahr stabil und 3/4 unserer Knoten sind bereits auf die neue Firmware migriert!

Da das alte Netz unnötige Ressourcen bindet und die Updatezahlen leider stagnieren, haben wir während des Community-Mumbles einstimmig beschlossen, das Netz ab dem 1.12.2018 konsequent zurückzubauen.

Ab diesem Stichtag werden die Nutzer von Routern mit alter Firmware auf eine Informationsseite umgeleitet, die auf nötige Wartungsarbeiten hinweist, mit der Bitte, den Betreiber darüber zu informieren, wenn dieser bekannt ist.

Die betroffenen Router werden aber auch danach noch für Remote-Updates erreichbar bleiben! 
Dieser Zustand wird auf unbestimmte Zeit weiter aufrechterhalten.

Wir verstehen, dass dies für manche überhastet erscheinen mag, allerdings ist dies der letzte mögliche Schritt, um alle Routerbetreiber zu erreichen, die die zahlreichen Infomails bisher leider nicht erreicht haben.

Alle wichtigen Infos zum Update findet ihr hier. 
Bei Problemen findet ihr wie immer Hilfe über die üblichen Kanäle.

Danke für eure Mitarbeit und das fleißige Updaten!

Grüße, 
Sebastian

Der Umstieg auf v2 geht weiter

Datum: 07.11.2018 
Autor: SebaBe 
Veröffentlicht: [1]

Der Umstieg auf v2 geht weiter

Hi,

bereits seit Oktober diesen Jahres haben wir mehr Knoten in unserem neuen v2-Netz als in der alten v1-Welt!

Danke für eure Mitarbeit und das fleißige Updaten! Auch die Nutzerzahlen steigen wieder stetig an; unsere Stammkunden finden uns auch unter den neuen individuellen SSIDs wieder.

Den Link zur aktuellen Firmware findet ihr wie immer hier. Falls v2 für euch noch immer viele Fragezeichen bedeutet, klickt doch mal hier, inklusive FAQ.

Freifunk ist also auch noch im Jahr 2018 eine echte Alternative, trotz immer größerem mobilen Datenvolumen! 

Grüße, Sebastian


https://monitoring.freifunk-franken.de/v2routers vom 07.11.2018